Leasing

LEASING

Zielgruppe:

  • Unternehmen aller Branchen mit Finanzierungsbedarf

Kurzbeschreibung/Grundaussage:

  • Alternative Finanzierungsform zum Kontokorrent-/ Bankkredit
  • Erweiterung der Finanzierungsmöglichkeit durch die Schonung von Banksicherheiten: Leasingunternehmen beschränken sich auf die Besicherung des Vertragsobjektes, das in ihrem Eigentum steht.
  • Kurzfristige Finanzierung: Operating Leasing – als eine Art Miete

Relevanz:

  • Die Liquidität des Leasingnehmers ist zu Beginn günstiger als die eines Käufers mit Fremdfinanzierung, da nicht wie bei der Kreditfinanzierung ein Teil des Kaufpreises aus Eigenmitteln erfolgen muss.
Unter Leasing versteht man die entgeltliche Nutzungsüberlassung eines Wirtschaftsguts auf Zeit durch Finanzinstitute und andere Unternehmen, die das Vermietungsgeschäft gewerbsmäßig betreiben. Ganze Fabriken, Anlagen oder langlebige Konsumgüter werden – meistens für mehrere Jahre – gemietet oder gepachtet statt gekauft.

Ein späterer Kauf oder Übergang des Objektes an den Leasingnehmer kann ebenso vorgesehen sein wie eine weitere Vermietung an andere Interessenten.

Je nach der Art des Leasinggegenstandes unterscheidet man zwischen Konsumgüterleasing, Investitionsgüterleasing, Immobilienleasing, Mobilienleasing und Kfz-Leasing.

Unter den Begriff »Leasing« fallen unterschiedlichste Verträge, die Palette reicht von üblichen Mietverträgen des BGB (sog. Operating Leasing) bis zu verdeckten Ratenkaufverträgen (sog. Financial Leasing).
Operating Leasing
Operating-Leasing-Verträge sind Mietverträge, die bei Einhaltung gewisser Fristen von beiden Partnern jederzeit kündbar sind. Häufig werden keine festen oder nur sehr kurze Grundmietzeiten (etwa sechs Monate) vorgesehen. Bei Kündigung sind auch keine Konventionalstrafen zu erbringen. Eine volle Amortisation des Objektes ist in der kurzen Zeit der Vertragsdauer nicht möglich. Aber auch bei vorzeitiger Kündigung eines langfristigen Vertrages reicht die Summe der vom Mieter zu zahlenden Mieten nicht aus, um den Anschaffungspreis des Mietgegenstandes auszugleichen.

Die Leasinggesellschaft übernimmt beim Operating Leasing im Wesentlichen das Investitionsrisiko. Sie muss sich daher unter Umständen bemühen, das Objekt mehrmals zu vermieten (Second-hand-Leasing), bis sich die Anschaffungskosten amortisiert haben. 

Financial Leasing (Finanzierungsleasing)
Charakteristisch für ein Financial Leasing ist die Vermietung von Investitionsgütern bei einer mehrjährigen festen Laufzeit, während der der Mieter keine Möglichkeit hat, vom Vertrag zurückzutreten. Die vereinbarte Grundmietzeit ist dabei meist kürzer als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes. Charakteristisch ist weiters die Verlagerung des Risikos des zufälligen Untergangs und der zufälligen Beschädigung des Gegenstands auf den Leasingnehmer. Neben diesen Risiken trägt er die Reparatur- und Instandhaltungskosten und wird in der
Regel auch verpflichtet, das Anlagegut zum Neuwert zu versichern.

SALE & LEASE BACK

Zielgruppe:

  • Unternehmen aller Branchen mit Finanzierungsbedarf

Kurzbeschreibung/Grundaussage:

  • Verkauf von Vermögen und zurückleasen der Anlage schafft Liquidität und deckt stille Reserven auf

Relevanz:

  • Liquidisieren von gebundenen Kapital (zB Anlagevermögen)
  • Aufdecken stiller Reserven
Bei dieser eher langfristigen Vertragsform verkauft ein steuerpflichtiges Unternehmen ein Anlagegut entweder unmittelbar nach der Anschaffung (Herstellung) oder auch erst zu einem späteren Zeitpunkt, nachdem das Gut bereits einige Zeit genutzt wurde, an eine Leasinggesellschaft und mietet es gleichzeitig im Wege des Finanzierungsleasings zurück. 

Diese Form des Leasings dient in erster Linie der Liquiditätsbeschaffung, wenn anders nur mehr sehr schwer oder keine finanziellen Mittel aufgebracht werden können. 

Durch den Verkauf des Leasingobjektes an den zukünftigen Leasinggeber wird gebundenes Kapital und stille Reserven freigesetzt, gleichzeitig bleibt der Anlagengegenstand zur Nutzung erhalten. Zu beachten ist allerdings, dass es sich hierbei um einen Einmaleffekt handelt, der nicht automatisch die Bilanz verkürzt (Aktivtausch: aus Anlagevermögen wird Liquidität Umlaufvermögen). 

Bei Rückkäufen kann es steuerlich zu bösen Überraschungen kommen, etwa wenn beim nochmaligen Kauf einer Immobilie die Grunderwerbssteuer anfällt, wie es in Österreich der Fall ist.

LIEFERANTENKREDIT

Zielgruppe:

  • Unternehmen aller Branchen

Kurzbeschreibung/Grundaussage:

  • Sehr häufige und gebräuchliche Kreditform von einem Unternehmen an ein anderes
  • Unkomplizierte Abwicklung, wenig Formalitäten
  • Seit dem Jahr 2000 ist in Österreich eine deutliche Zunahme von Lieferantenverbindlichkeiten zu verzeichnen. Zunehmend werden deshalb auch Unternehmen ihre Kunden einer Bonitätsprüfung unterziehen (z.B. durch Bewertung oder Einführung von Kreditlimits).
  • Verbriefte Lieferantenkredite sind im deutschsprachigen Raum eher unüblich.

Cash-Relevanz:

  • Die Ausnutzung des Lieferantenkredites ist für Unternehmen interessant, die geringe Kapitalausstattung bzw. Liquidität aufweisen – auch wenn dadurch etwaige Skonti unausgenützt bleiben.
Der Lieferantenkredit wird durch die Gewährung von Zahlungszielen begründet. Er ist meist nicht urkundlich gesichert und beruht vor allem auf dem Vertrauen der Handelspartner. Er entsteht aus Warengeschäften und ist ein Buchkredit (manchmal auch ein Wechselkredit) von einem Unternehmen an ein anderes, das nicht konzernmäßig verbunden ist. 

Die Inanspruchnahme dieser Finanzierungsform ist besonders für Unternehmen interessant, die eine geringe Kapitalausstattung bzw. Liquidität aufweisen. Der Lieferantenkredit ist zwar in der Regel teurer als ein Bankkredit, praktisch werden aber die Kreditkosten durch die Marktposition des Abnehmers und des Lieferanten beeinflusst: Ist der Lieferant vom Abnehmer abhängig, so kann dieser die Zahlungsziele oft weit überschreiten, was eine Skontierung uninteressant macht und den Lieferantenkredit für den Abnehmer erheblich verbilligt.

AN- UND TEILZAHLUNGEN VON KUNDEN

Zielgruppe:

  • Unternehmen aller Branchen

Kurzbeschreibung/Grundaussage:

  •  Dienen der kurz- und mittelfristigen Kapitalbeschaffung
  • Auf Kundenseite besteht das Risiko, dass der Lieferant seiner Verpflichtung nicht nachkommt
  • Im Branchenschnitt noch relativ schwach genutzt, nur in einigen Branchen üblich, z.B. im Bauwesen

Cash-Relevanz:

  • Dient der direkten Liquiditätsbeschaffung
An- und Teilzahlungen bieten ebenfalls eine unkomplizierte Möglichkeit zur kurz bzw. auch mittelfristigen Kapitalbeschaffung. Sie sind nur in wenigen Branchen üblich, z.B. in der Baubranche und im Anlagenbau.

Die Zahlungen werden entweder vor Beginn oder nach teilweiser Fertigstellung geleistet – es handelt sich also um einen vom Auftraggeber zinslos zur Verfügung gestellten Kredit. Auf die Liquiditätslage des Auftragnehmers wirkt sich das entsprechend positiv aus, muss er doch in Höhe der geleisteten Zahlung zur Vorfinanzierung des Auftrages keine eigenen Finanzierungsmittel einsetzen. Außerdem vermindert eine An- oder Teilzahlung für den Auftragnehmer das Risiko aus dem Auftrag insgesamt. 

Der Auftraggeber geht, nachdem er eine An- oder Teilzahlung geleistet hat, dagegen das Risiko ein, dass der Auftragnehmer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Zur Absicherung dieses Risikos kann der Auftraggeber eine Bankgarantie verlangen.

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"Frei das Auge, klar der Wille, ganz die Tat."

Franz Czerweny von Arland, Industrieller und Unternehmer

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